Nur wenige Tage vor den Morden an Tate-LaBianca öffnete ein Musiker namens Gary Hinman sein Haus für Mitglieder der Manson-Familie - und wurde dafür brutal ermordet.
Public DomainGary Hinman war nur eine „verlorene künstlerische Seele“, bevor er der erste Mord durch die Familie Manson wurde.
"Angst ist keine rationale Emotion und wenn sie einsetzt. Die Dinge geraten außer Kontrolle - wie sie es sicherlich bei Charlie und mir getan haben." Dies sind die Worte, die Manson-Familienmitglied Bobby Beausoleil gesprochen hat, als er sich an den Moment erinnerte, als Kultführer Charles Manson ihm befahl, einen Mann zu töten, den er als Freund betrachtete: Gary Hinman.
Im Jahr 1969, nur wenige Wochen vor den berüchtigten Manson-Morden an der Schauspielerin Sharon Tate und dem Supermarkt-Mogul Leno Labianca, befahl Manson seinem Anhänger Bobby Beausoleil, seinen Freund Gary Hinman zu töten, eine Tat, die die Familie über den Punkt der Nichtrückkehr hinaus treiben würde in die dunkelsten Tiefen der Menschheit.
In der Tat wäre es der Mord an dem 34-jährigen Musiker Gary Hinman, der die Manson-Familie von einer grenzenlos gruseligen Gruppe frei liebender junger Menschen zu einer verrückten Sammlung sinnloser Massenmörder eskalierte.
Wer war Gary Hinman?
Foto von Michael Ochs Archiv / Getty ImagesRobert „Bobby“ Beausoleil posiert für einen Fahndungsfoto, nachdem er auf Ersuchen von Charles Manson wegen Mordes an Gary Hinman verhaftet wurde.
Gary Hinman wurde 1934 am Heiligabend in Colorado geboren. Er studierte an der University of California in Los Angeles, schloss sein Studium der Chemie ab und setzte seine Ausbildung mit einem Doktortitel fort. in Soziologie.
Seine Freunde - zumindest diejenigen, die nie versucht haben, ihn zu töten - erinnern sich an ihn als gutherzigen Mann. Nach dem Kauf eines Hauses in Topanga Canyon, Kalifornien, verfolgte Hinman eine Art „Open-Door“ -Richtlinie. Alle Freunde, die sich in einem vorübergehenden Zustand befanden, würden in seinem Haus willkommen geheißen, um so lange zu bleiben, wie sie wollten.
Hinman war auch ein talentierter Musiker, der in einem Musikgeschäft arbeitete und Dudelsack, Schlagzeug, Klavier und Posaune unterrichtete. Hinman war bereits ein vielbeschäftigter Mann und schaffte es auch irgendwie, eine Meskalinfabrik in seinem Keller zu errichten.
Im Sommer 1969 engagierte sich Hinman im Nichiren Shoshu-Buddhismus und plante sogar eine Pilgerreise nach Japan, um seinen neuen Glauben zu erfüllen. Tragischerweise würde diese Pilgerreise niemals im selben Sommer stattfinden, Hinman würde von denen getötet werden, die er als Freunde an dem Ort betrachtete, den er als Zuhause betrachtete.
Gary Hinmans Engagement für die Familie Manson
Foto von Michael Ochs Archiv / Getty ImagesCharles Manson wird zum Gerichtsgebäude von Santa Monica begleitet, um vor Gericht zu einer Anhörung über den Mord an dem Musiklehrer Gary Hinman zu erscheinen.
Während eine der bemerkenswertesten Eigenschaften von Gary Hinman seine Aufgeschlossenheit war, würde es sich auch als sein Untergang erweisen.
"Er hat in der Carnegie Hall gespielt und ist einfach mit der falschen Menge reingekommen", erinnerte sich ein Freund von Hinman an die Zeitschrift People . „Er hat sich mit Manson angefreundet. Er war eine sehr großzügige Seele, und er ist einfach mit der falschen Menge reingekommen. “
Im selben Sommer 1966, als Hinman seine Pilgerreise nach Japan plante und straßenmüde Reisende in sein Haus ein- und ausziehen ließ, freundete sich Hinman folglich mit Mitgliedern der Manson-Familie an, darunter Bobby Beausoleil.
Einige von ihnen, darunter auch Beausoleil, lebten in diesem Sommer sogar im Haus des Topanga Canyon, während Manson seinen Kult innerhalb der Grenzen der isolierten Spahn Ranch etablierte.
Von der Ranch aus predigte Manson seine Zukunftsvision, bekannt als "Helter Skelter".
Ralph Crane / Die LIFE-Bildersammlung / Getty ImagesDie Spahn-Ranch im San Fernando-Tal, auf der Manson und seine „Familie“ Ende der 1960er Jahre wohnten.
Manson glaubte, dass die Zukunft der Menschheit auf einem unvermeidlichen Rassenkrieg beruhte, in dem sich die weiße Bevölkerung gegen die schwarze Bevölkerung erhob. Während dieses Rassenkrieges würde die Manson-Familie im Untergrund sein und auf ihren Moment warten, der kommen würde, nachdem die schwarze Bevölkerung die weiße Bevölkerung besiegt hatte, sich aber letztendlich als unfähig erwies, sich selbst zu regieren. So würde die Manson-Familie, angeführt von Charles Manson selbst, aus dem Versteck hervorgehen und die Welt effektiv übernehmen.
In der Nacht, bevor Manson beschloss, den Rassenkrieg auszulösen, der die Welt, wie sie sie kannten, effektiv beenden würde, kaufte Beausoleil angeblich 1.000 Tabletten Meskalin von Hinman. Beausoleil verkaufte diese Tabs dann an einige Kunden, die mit Beschwerden zurückkamen und ihr Geld zurückhaben wollten. Beausoleil beschloss, Hinman um seine 1.000 Dollar zu bitten.
"Ich bin nicht mit der Absicht dorthin gegangen, Gary zu töten", sagte Beausoleil 1981 in einem Interview. "Ich war nur zu einem Zweck dorthin, nämlich um 1.000 Dollar zu sammeln, die ich ihm bereits übergeben hatte, was nicht der Fall war." Ich gehöre nicht zu mir.
Wenn es nur so einfach gewesen wäre.
Ein falsches Motiv
Associated Press berichtet über den Mord an Gary Hinman im Jahr 1969.
Zusätzlich zu diesem fehlerhaften Drogengeschäft - das der Staatsanwalt Vincent Bugliosi in seinem berühmten wahren Verbrechen nicht einmal über die Morde namens Helter Skelter erwähnt - hatte Manson den Eindruck, dass Hinman auf einer Menge geerbtem Geld saß, einige davon Wert von 20.000 US-Dollar. Zusätzlich zu dieser Erbschaft glaubte Manson, dass Hinman Geld in sein Haus und seine Autos investiert hatte.
Am 25. Juli 1969 befahl Manson Beausoleil, zu Hinman zu gehen, um ihn von seinen 20.000 Dollar zu erschrecken. Beausoleil wurde von anderen zukünftig berüchtigten Familienmitgliedern Susan Atkins und Mary Brunner begleitet, denen nachgesagt wurde, sie hätten in der Vergangenheit Sex mit Hinman gehabt.
Beausoleil behauptete im selben Interview von 1981, dass er Charlies Mädchen nicht mitgebracht hätte, wenn er gewusst hätte, was passieren würde, aber dass Manson gedacht hatte, sie könnten helfen, Hinman zur Übergabe des Geldes zu überreden.
Bettmann / Mitwirkende / Getty ImagesManson Familienmitglieder (von links nach rechts) Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie van Houten in Haft. Atkins war am Hinman-Mord sowie an den Tate-Labianca-Morden beteiligt.
Ob Beausoleil von Mansons Befehlen oder von seiner eigenen Überzeugung getrieben wurde, dass Hinman ihm absichtlich schlechte Drogen verkauft hatte, entschied er dennoch, dass an diesem Abend Gewalt notwendig war.
Bobby Beausoleil würde diese Entscheidung bereuen.
"Gary war ein Freund", erinnerte er sich später. "Er hat nichts getan, um zu verdienen, was mit ihm passiert ist, und ich bin dafür verantwortlich."
Ein kaltherziger Mord
Charles Manson beschreibt seine Seite des Hinman-Mordes.
Zunächst schien es, als hätte Gewalt vermieden werden können.
Als Hinman nach dem Geld gefragt wurde, gab er leider zu, dass er keine hatte. Tatsächlich besaß er nicht einmal sein Haus und seine Autos, wie spekuliert wurde. Beausoleil war frustriert und machte Hinman fertig, weil er dachte, er lüge. Als es unwahrscheinlich schien, dass er es war, forderte Beausoleil Unterstützung.
Am nächsten Tag kam Charles Manson selbst zusammen mit Familienmitglied Bruce Davis im Haus des Topanga Canyon an. Nachdem Beausoleil Manson gesagt hatte, dass es leider kein Geld gab, zog Manson ein Samuraischwert heraus, das er mitgebracht hatte, und schnitt Hinmans Ohr und Wange auf.
Getty ImagesManson Familienmitglied Susan Atkins verlässt den Raum der Grand Jury, nachdem sie während des Prozesses gegen Charles Manson ausgesagt hat.
Zu diesem Zeitpunkt behauptete Bobby Beausoleil, dass Entsetzen für ihn eingesetzt habe und dass er Manson gegenüberstand, angewidert über die Vorliebe des Kultführers für Blut. Er sagte, er habe Manson gefragt, warum er Hinman auf diese Weise verletzt habe.
"Er sagte:" Um Ihnen zu zeigen, wie man ein Mann ist ", sagte Beausoleil. "Das werde ich nie vergessen."
Unbeeindruckt hoben Manson und Davis in einem von Hinmans Autos ab und ließen einen panischen Beausoleil mit einem verletzten Hinman und den beiden Mädchen allein.
Sie taten ihr Bestes, um Gary Hinman mit Zahnseide zu säubern und seine Wunde zu vernähen. Hinman schien benommen zu sein und bestand darauf, dass er nicht an Gewalt glaubte und einfach wollte, dass jeder sein Zuhause verlässt. Trotz der Tatsache, dass Hinmans Wunde unter Kontrolle war, wurde Beausoleil weiterhin aufgeregt und glaubte, dass es keinen Ausweg aus seiner Situation gab.
„Ich wusste, wenn ich ihn mitnehmen würde, würde ich ins Gefängnis gehen. Gary würde es mir sicher erzählen, und er würde es Charlie und allen anderen erzählen “, sagte Beausoleil später. "Zu diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass ich keinen Ausweg hatte."
Nachdem Beausoleil sich mehrmals überlegt hatte, was er tun sollte, und mit Manson gesprochen hatte, beschloss er, Gary Hinman zu töten. "POLITICAL PIGGY" stand in Hinmans Blut an seiner Wand. Beausoleil zeichnete auch einen Pfotenabdruck in Hinmans Blut an die Wand, um die Polizei davon zu überzeugen, dass die Black Panthers beteiligt waren, und den bevorstehenden Rassenkrieg auszulösen, den Manson predigte.
Laut der San Diego Union-Tribune , die ursprünglich über die Morde berichtete, wurde Hinman mehrere Tage lang gefoltert, bevor er schließlich erstochen wurde.
Beausoleil gab zu, Hinman erst zweimal in die Brust gestochen zu haben, nachdem er sich zum ersten Mal nicht schuldig bekannt hatte. Er wurde wegen Mordes an Gary Hinman nur kurz nach der Verhaftung des Restes der Familie wegen der bekannteren Morde an Tate-Labianca verhaftet.
Hinmans Hitmen heute
Getty ImagesRobert Kenneth Beausoleil, auch bekannt als Bobby Beausoleil, spricht mit Journalisten, nachdem die Jury ein Urteil gegen ihn wegen Mordes ersten Grades wegen Folter und Ermordung des Musikers Gary Hinman ausgesprochen hatte.
Noch heute bereut Beausoleil die Dinge, die er Gary Hinman angetan hat, einem Mann, den er als Freund betrachtete.
Seit seiner Inhaftierung wurde ihm 18 Mal die Bewährung verweigert, und es ist unwahrscheinlich, dass sie jemals gewährt wird. Dennoch scheint die Inhaftierung zumindest in Bezug auf die Selbstreflexion Auswirkungen auf Beausoleil gehabt zu haben. Wenn er nach seinen Gefühlen für den Mord gefragt wird, ist seine Antwort immer dieselbe.
"Was ich mir tausendmal gewünscht habe, ist, dass ich mich der Musik gestellt habe", sagte er über Hinmans Mord. "Stattdessen habe ich ihn getötet."
Lesen Sie als nächstes über die Zeit, als Charles Manson fast ein Beach Boy wurde und dann für
